Freie Texter finden und beauftragen: 7 Schritte & Link-Liste

Deine Content-Marketing-Maschine läuft auf Hochtouren und du hast entschieden, dass du Unterstützung bei der Content-Produktion brauchst.

Jetzt willst du Freelance-Texter*innen finden (oder Content-Writer, Copywriter, Werbetexter*innen, usw.) und du merkst: es ist nicht so einfach!

Wo kannst du freie Texter*innen finden, die zu dir und deinen Anforderungen passen? Was solltest du bei der Suche und Beauftragung beachten?

In diesem Artikel führe ich dich Schritt für Schritt durch den Suchprozess und empfehle dir Wege und Websites, um gute Texter*innen zu finden.

In 7 Schritten den passenden Texter finden

Wie würdest du den Freelance-Texter beschreiben, der perfekt zu dir passt?

Dafür musst du dir zuerst über einige Dinge klar werden, über dich selbst und über dein Unternehmen.

1. Definiere Projektumfang und Budget

Als Erstes musst du natürlich wissen, was du genau brauchst, und wofür:

  • Text-Formate: Blog-Artikel, Whitepaper, Werbeanzeigen oder den Online-Shop-Beschreibungen, Social-Media-Posts, etc.
  • Themen und Inhalte der Texte
  • Ziel der Texte: Bei Google für bestimmte Keywords gefunden werden, Anfragen bekommen, dich als Experte oder Expertin darstellen, Verkäufe steigern, etc.
  • Umfang und Häufigkeit: wie viele und wie lange Texte; einmalig, jede Woche, jeden Monat, etc.
  • Zusätzliche Leistungen: SEO-Analyse, Konzept, Bilder auswählen und Grafiken erstellen, Texte veröffentlichen, etc.

Definiere den Projektumfang einmal schriftlich, für dich selbst und für deine Job-Ausschreibungen bei der Suche nach freien Texter*innen.

Kalkuliere außerdem dein Budget, das du für die Jobs ausgeben möchtest.

2. Erstelle ein Profil: Was für Texter*innen suchst du?

Basierend auf dem Projektumfang überlegst du dir, welche Art Texter*innen du suchst:

  • Spezialisierung: In welchen Themen oder mit welchen Text-Formaten sollen sie sich besonders auskennen? Welche Referenzen sollen sie haben?
  • Erfahrung: Berufseinsteiger*innen oder langjährige Expert*innen – oder irgendwas dazwischen?
  • Preise: In welchem Preisbereich sollen sie liegen, und nach welchem Modell möchtest du abrechnen?
  • Standort: Möchtest du sie persönlich treffen oder sollen sie vor Ort arbeiten – oder komplett remote?
  • Verfügbarkeit: Wie viel und wann müssen sie Zeit haben?
  • Beratung: Möchtest du reine „Produzent*innen“ oder sollen sie dich auch beraten und konzeptionell unterstützen können?

Das Profil kannst du bei deiner späteren Recherche als Checkliste nutzen und anhand der Kriterien leichter eine erste Auswahl treffen.

3. Bereite das Briefing vor

Erstelle am besten schon ein Briefing für die ersten Texte, die du brauchst. Warum?

Du kannst dadurch sofort loslegen, wenn du geeignete Texter*innen gefunden hast – ihr könnt das Briefing zum Beispiel gleich beim Kennenlern-Gespräch durchgehen.

Während du das Briefing entwickelst, merkst du außerdem, ob du schon wirklich weißt, was du genau brauchst, und ob noch wichtige Informationen oder Grundlagen fehlen.

Ist dir manches noch unklar, arbeite zuerst dein Konzept besser aus. Oder suche dir Texter*innen, die dich auch beraten und konzeptionelle Aufgaben übernehmen.

Diese Informationen sollte dein Briefing enthalten:

  • Thema
  • Umfang und Format
  • SEO-Keywords
  • Customer-Persona, Customer-Journey-Phase
  • Ziel des Textes, Call-to-action
  • eine grobe Struktur oder Inhaltsangabe
  • sonstige Vorgaben, zum Beispiel zu Sprache, Bildern oder Links
  • Liefertermine

Eine Anleitung für ein Texter-Briefing (für Blog-Content) findest du hier.

Zwei Naturgesetze des Freelancer-Recruitings

Scheinbar selbstverständlich; doch viele Auftraggeber*innen denken, sie kämen drumherum:

  1. Je weniger Zeit du vorab in Projektbeschreibung, Suchprofil und Briefing steckst, desto höher ist das Risiko eines Fehlschlags – oder du hast später den ganzen Abstimmungsaufwand und Extra-Schleifen.
  2. Je günstiger du Freelancer einkaufst, desto höher ist tendenziell dein Aufwand für die Einarbeitung der Texter*innen und für die Nachbearbeitung der Texte.

4. Recherche: Wo kannst du Texter*innen finden?

Empfehlungen

Der erste und beste Weg ist immer, nach persönlichen Empfehlungen zu fragen. Frage deine Geschäftspartner, Dienstleister, Kund*innen oder andere Kontakte, ob sie bereits mit Texter*innen zusammenarbeiten; oder ob jemand jemanden kennt, der jemanden kennt…

Online-Recherche

Führe eine Google-Suche durch. Je nachdem, was dir wichtig ist, suche nach:

  • texter + [Thema]
  • texter + [Branche]
  • texter + [Standort]

Schau auch mal auf den Seiten 2 und 3 der Suchergebnisse.

Da viele Texter*innen selbst bloggen, kannst du auch nach Blogs in deinem Themenbereich suchen; oder nach Online-Magazinen, für die verschiedene Gast-Autoren und Autorinnen schreiben.

LinkedIn und XING

Viele freie Texter*innen haben ein Profil in den Business-Netzwerken XING oder LinkedIn.

Nutze die Suchfunktion mit Stichwörtern und Filtern, um passende Kandidaten zu finden und eine kleine Auswahl zu erstellen. LinkedIn macht es dir leichter: Die Suchfunktion ist schon mit einem kostenlosen Account brauchbar; bei XING brauchst du einen Premium-Account.

Außerdem sind viele Texter*innen auf LinkedIn aktiv und veröffentlichen regelmäßig Posts. Folge ihnen und schau dir ihren Content an. So bekommst du einen Eindruck von ihnen und ihrer Arbeit und erkennst leicht, wer zu dir passen könnte.

Wenn du es nicht eilig hast: Pflege deine Netzwerke, sei aktiv und knüpfe neue Kontakte. Wenn du freien Texter*innen brauchst, weißt du dann schon, an wen du dich wenden kannst.

Hier kannst du mir auf LinkedIn folgen.

Facebook-Gruppen

Auf Facebook gibt es einige Gruppen, in denen Text-Aufträge ausgeschrieben werden, wie diese oder diese hier. Die Qualität der Texter*innen ist dort im Schnitt niedrig, doch es sind auch gute Leute in den Gruppen.

Wenn du einfachere Texte brauchst, wirst du dort eventuell fündig.

Freelancer-Portale, Job-Portale

Auf Freelancer-Portalen kannst du dein Projekt anbieten und/oder direkt nach Textern suchen. Dafür musst du teilweise bezahlen oder zumindest ein Konto anlegen.

Die Herausforderung bei der Suche nach freien Textern über solche Websites ist, dass du die wenigen guten aus der Masse herausfiltern musst. Teilweise sind Profile veraltet oder die Texter sind gar nicht verfügbar. Du solltest ausreichend Zeit für den Auswahlprozess und die Abstimmung einplanen.

freelancermap.de

Ich bin kein Fan von Freelancer-Datenbanken; doch seit freelancermap 2020 den Konkurrenten projekwerk übernommen hat, bin ich dort mit einem Profil vertreten. Pro Monat bekomme ich ein bis zwei (zumindest halbwegs) passende Anfragen, was mich positiv überrascht hat.

Du findest dort eine Reihe aktueller Profile von Texter*innen und kannst sie über das Nachrichtensystem des Portals kontaktieren. Mit einem kostenlosen Konto kannst du außerdem zwei eigene Projekt ausschreiben, auf die sich Texter*innen bewerben können.

malt.de

Die Freelancer-Datenbank malt listet in der Kategorie „Texter“ über 200 meist gut gepflegte Profile. Die Texter*innen stellen sich mit Foto vor, du siehst deren Schwerpunkte und den Tagessatz.

Du kannst Freelancer direkt über malt beauftragen und bezahlen. Außerdem bietet malt kostenpflichtige Funktionen fürs Recruiting und die Koordination von Freelancern an.

dasauge.de

dasauge war mal das Job-Portal für die Kreativbranche und hat in meinen Augen stark nachgelassen. Du findest unter dem Suchbegriff „Texter“ etwa 20-30 Inserate von Freelancern. Außerdem kannst du eine eigene Stellenanzeige aufgeben und auf Bewerbungen warten.

texterjobboerse.de

Ebenso ein Urgestein des Internets: die Texterjobbörse, das Kleinanzeigen-Portal für Unternehmen, die „Texter*innen“ für 1,5 oder 3 Cent pro Wort suchen und für „Texter*innen“, die noch „freie Kapazitäten“ (übersetzt: keine Ahnung und keine Arbeit) haben.

Du kannst kostenlos eigene Jobanzeigen erstellen oder auf die Anzeigen von Texter*innen antworten. Die Texterjobbörse stellt nur den Kontakt her, alles Weitere ist Sache zwischen dir und den Texter*innen.

Upwork.com

Hier gibt es große internationale Auswahl an freien Texter*innen in gemischter Qualität. Gute deutschsprachige Texter*innen wirst du dort eher selten finden.

Mit Upwork habe ich sehr gute und sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Einige englischsprachige Texter*innen, die seit Jahren für mich arbeiten, habe ich dort rekrutiert. Du solltest allerdings genau wissen, wen du suchst und worauf du im Auswahlprozess achten musst.

Bei Upwork kannst du keine Freelancer direkt kontaktieren. Du kannst Jobs erstellen und Freelancer bewerben sich darauf, und du kannst einzelne Freelancer auf deine Jobs aufmerksam machen. Beauftragung und Bezahlung läuft über Upwork.

Fiverr.com

Fiverr steht für mich synonym für (Selbst-)Ausbeutung von globalen Freelancern, die Jobs für 5 USD anbieten. Wenn ich dort in die Kategorie „Blog-Artikel“ in deutscher Sprache surfe, finde ich abenteuerliche Inserate wie diese:

„I will do freelance writing of any type for anyone.“ (Muhammad aus Pakistan)

„I will do one SEO optimized article of 150 words in 24 hours.“ (Mona aus München – whaaat?!)

Wenn ich allerdings den Filter „Pro-Dienstleistungen“ setze und mir nur geprüfte Texter*innen anzeigen lasse, erhalte ich eine Handvoll Angebote zwischen 90 und 250 Euro für einen Blog-Artikel; klingt zumindest okay.

Bei Fiverr inserieren Freelancer einzelne Angebote. Du kannst du Angebote buchen, oder dir ein individuelles Angebot erstellen lassen. Beauftragung und Bezahlung läuft über Fiverr.

Wie ich gehört habe, expandiert Fiverr massiv und arbeitet daran, mehr hochwertige Dienstleistungen anzubieten. Falls du damit schon Erfahrungen gemacht hast: Ich freue mich über deinen Kommentar unten.

Weitere Portale

Über weitere Portale wie freelancexpress.de, freelancer.de oder twago.de weiß ich kaum etwas – abgesehen davon, dass es sie gibt.

Auch zu diesen darfst du gerne deine Erfahrungen mit mir teilen. Oder kennst du noch weitere, gute Quellen?

Textbörsen

Für Textbörsen gibt es in der englischen Sprache den treffenden Begriff „Content-Mills”: „Inhaltsmühlen“. Wie in einer Fabrik werden Texte am Fließband produziert, in zweifelhafter Qualität.

Die Textbörsen haben große Datenbanken an bestenfalls semiprofessionellen Texter*innen, die deine Aufträge für Peanuts übernehmen. (Ausnahmen bestätigen die Regel.) Die, die 5 Cents pro Wort bekommen, gehören schon zu den Top-Verdiener*innen.

Content.de und Textbroker.de gehören zu den bekanntesten Anbietern.

Einmal habe ich bei Content.de testweise Texte in der höheren Qualitätskategorie bestellt; selbst nach zwei Korrekturschleifen waren sie nicht ansatzweise verwendbar. Ich hätte mich geschämt, so etwas abzuliefern.

Nach den Dumping-Preisen stört mich bei den Textbörsen am meisten, dass die gesamte Kommunikation schriftlich über die Plattform läuft. Briefings und Feedback teilst du über die Plattform-eigenen Nachrichtensysteme. Mal schnell was besprechen ist nicht. Die Kommunikation ist dadurch extrem aufwendig und du bekommst keinen persönlichen Draht zu den freien Texter*innen: keine Grundlage für eine langfristige Zusammenarbeit.

5. Shortlist erstellen und Anfrage verschicken

Nach deiner Recherche erstellst du eine Shortlist aus maximal drei bis fünf Texter*innen, die sich eignen würden.

Schicke ihnen eine nette, persönliche Nachricht, in der du dich und dein Unternehmen vorstellst und dein Projekt bereits in groben Zügen beschreibst. Je mehr Informationen du bereits mitteilst, desto besser können die Texter*innen entscheiden, ob der Job zu ihnen passt und ob sie Zeit haben. Du sparst dir unnötiges hin und her.

In der Anfrage kannst du bereits nach passende Referenzen und Arbeitsproben fragen, und nach Terminvorschlägen für ein Kennenlerngespräch.

Schicke keine lieblose Standardnachricht an 30 Leute, und fordere keinen kostenlosen Probetext. Damit hättest du bereits alle halbwegs professionellen Texter*innen aussortiert – die machen so etwas nicht mit.

6. Sprecht persönlich miteinander

Am Ende musst du dich auf dein Bauchgefühl verlassen, wenn du passende Texter*innen finden willst. Entweder die Chemie stimmt oder nicht. Entweder du bist zu 100 Prozent überzeugt, dass es passt, oder eben nicht.

Deshalb mein Tipp: Lerne Texter*innen immer persönlich kennen, bevor du sie beauftragst; am einfachsten in einem Videoanruf.

Du merkst sehr schnell, ob die Texter*innen sich in deinem Thema auskennen, ob sie professionell auftreten und verstehen, was du brauchst. Ihr könnt Fragen von beiden Seiten sofort klären.

7. Beauftrage einen ersten Text

Wenn du dich für jemanden entschieden hast, startet mit einem ersten Text als Auftrag. Den bezahlst du regulär. Es gibt keinen Grund, warum dieser Text schlechter sein sollte als die folgenden, und daher billiger oder gar ein „kostenloser Probetext“ sein sollte.

Sprecht Umfang, Konditionen, Lieferfristen, usw. klar ab, ab besten schriftlich. Es wäre schade, wenn die Zusammenarbeit nur an Missverständnissen scheitert. Nimm dir bei den ersten Aufträgen Zeit für ausführliches Feedback. So lernen die Texter*innen schnell, worauf es dir ankommt, und können sich auf dich einstellen.

Besprecht nach dem ersten Text am besten nochmals persönlich, was gut lief, was ihr verbessern wollt, und wir ihr gemeinsam weitermacht.

Nun wünsche ich dir viel Erfolg beim Texter*innen suchen, finden und beauftragen!

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