Redaktionsplan erstellen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Als Content-Marketer bist du ständig gefordert, neue und relevante Inhalte zu produzieren. Doch ohne einen strukturierten Redaktionsplan verlierst du schnell den Überblick. Ein guter Plan bringt Struktur in deinen Content-Kreislauf und stellt sicher, dass alle Aktivitäten zielgerichtet und strategisch aufeinander abgestimmt sind.

Die Vorteile liegen auf der Hand: du behältst die Übersicht, alle im Team arbeiten effizienter zusammen, du hältst die Termine ein und alle Aktivitäten folgen deiner Strategie. Doch wie genau erstellst du einen solchen Plan? In diesem umfassenden Artikel erfährst du Schritt für Schritt, wie du deinem Content-Marketing mit einem durchdachten Redaktionsplan den nötigen Schub verleihst.

Vorbereitung

Bevor du einen Redaktionsplan erstellst, musst du einige Vorarbeiten leisten. Zunächst definierst du klar deine Content-Ziele und Zielgruppen. Welche Buyer Personas willst du mit deinen Inhalten erreichen? Sollen die Inhalte primär Leads generieren, Verkäufe ankurbeln oder deine Marke stärken? Antworten auf diese Fragen geben deinem Redaktionsplan die richtige strategische Ausrichtung.

Als nächstes analysierst du, welche Themen und Inhaltsformate für deine Zielgruppen am relevantesten sind. Führe dazu eine Keyword-Recherche durch und ermittle, nach welchen Begriffen deine Personas suchen und welche Intentionen dahinterstecken.

Erstelle außerdem eine Übersicht über potenzielle Inhaltscluster und Kampagnen, die du in deinem Redaktionsplan unterbringen möchtest. Ein Beispiel: Für eine SaaS-Firma im Projektmanagement-Bereich könnte ein Cluster „Agiles Projektmanagement“ mit Unterthemen wie „Scrum“, „Kanban“ etc. sinnvoll sein. Innerhalb dieses Clusters lassen sich dann über Monate hinweg Blogbeiträge, Whitepapers, Videos und anderes Content-Material planen und verknüpfen.

Lies hier meine Anleitung für einen Customer-Journey-Workshop für die Themenfindung.

1. Zeitrahmen und Ressourcen festlegen

Zu Beginn legst du den Planungshorizont für deinen Redaktionsplan fest. Soll er ein Quartal, ein halbes Jahr oder sogar ein komplettes Kalenderjahr umspannen? Je länger der Zeitraum, desto mehr Vorlaufzeit hast du für aufwändigere Inhalte wie Whitepapers oder Videoproduktionen.

Kläre außerdem, welche Ressourcen dir zur Verfügung stehen. Wie viele Autoren, Grafiker, Videospezialisten etc. können an der Umsetzung des Plans mitwirken? Priorisiere basierend darauf deine geplanten Inhalte und Kampagnen. Nicht alles lässt sich parallel umsetzen.

Ein Praxistipp: Plane rund 20% deiner Ressourcen für aktuelle und datengetriebene „Newsjacking“-Inhalte ein. So kannst du zeitnah auf branchen- oder unternehmensspezifische Ereignisse reagieren.

2. Redaktionsplan aufsetzen

Es gibt zahlreiche Tools und Vorlagen, um deinen Redaktionsplan übersichtlich zu strukturieren. Gängige Lösungen sind einfache Excel-Tabellen oder Projektmanagement-Tools wie Trello oder Asana. Wähle das für dich und dein Team passende Tool.

In deinem Redaktionsplan solltest du folgende Spalten vorsehen:

  • Titel/Thema des Inhalts
  • Inhaltsformat (Blogbeitrag, Video, Whitepaper etc.)
  • Zielkeywords und Suchintentionen
  • Verantwortlicher Autor/Ersteller
  • Fälligkeitsdatum/Deadline
  • Status (Idee, Entwurf, Überarbeitung, Freigabe etc.)
  • Verknüpfte Kampagne/Cluster
  • Notizen und Kommentare

Binde von Anfang an deine geplanten Kampagnen, Inhaltscluster und Kernthemen in den Plan ein. So behältst du stets den strategischen Überblick.

3. Inhalte planen und verteilen

Verteile nun deine geplanten Inhalte auf die Wochen und Monate in deinem Redaktionsplan. Berücksichtige dabei Faktoren wie:

  • Aktualität und Relevanz der Themen (z. B. Jahreszeiten, Events, Konferenzen)
  • Aufwand und Vorlaufzeit für verschiedene Formate (z. B. 8 Wochen für Whitepapers, 3 Wochen für Blog-Artikel)
  • Verknüpfungen zwischen inhaltlichen Clustern und Kampagnen
  • Abstimmung mit anderen Marketing-Aktivitäten wie Mailings oder Ads

Plane nicht zu viele Inhalte auf einmal, sondern verteile sie gleichmäßig über den Zeitraum. So erreichst du einen konsistenten Content-Flow.

4. Aufgaben zuweisen und Deadlines setzen

Ordne nun jedem geplanten Inhalt einen verantwortlichen Autor, Grafiker, Videospezialisten etc. zu. Definiere außerdem verbindliche Meilensteine und Deadlines für die einzelnen Arbeitsschritte wie:

  • Recherche und Konzeption
  • Erstellung des Rohmanuskripts/Rohmaterials
  • Überarbeitung und Freigabe
  • Finale Produktion (Design, Video-Editing etc.)
  • Veröffentlichung und Promotion

Kommuniziere diese Termine klar an alle Beteiligten und stimme regelmäßig den Status ab. Wöchentliche Meetings im Content-Team sind dafür ideal. So behältst du den Überblick und kannst frühzeitig gegensteuern, wenn Inhalte zu verzögern drohen.

5. Redaktionsplan umsetzen und optimieren

Mit deinem detaillierten Redaktionsplan kann die Umsetzung deiner Content-Strategie starten. Doch dabei ist Disziplin gefragt: Halte dich konsequent an die vereinbarten Termine und Prozesse. Nur so profitierst du voll von den Effizienzgewinnen.

Führe regelmäßig Statusmeetings durch und passe deinen Plan bei Bedarf an. Außerdem ist eine kontinuierliche Erfolgsmessung anhand vorab definierter KPIs essenziell. Verfolge Metriken wie:

  • Trafficzahlen zu deinen Inhalten
  • Anzahl an generierten Leads
  • Verweildauer und Interaktionsraten
  • Ranking-Positionen für Zielkeywords

Analysiere diese Daten und optimiere deinen Redaktionsplan und die einzelnen Inhalte laufend. Streiche Themen, die keine guten Ergebnisse bringen. Setze erfolgreiche Inhaltstypen und Formate stärker ein.

Beispiel-Redaktionspläne

Diese beiden Beispiele geben dir einen kleinen Einblick, wie ein grober Redaktionsplan aussehen kann.

Redaktionsplan eines Herstellers für Verpackungsmaschinen, mit Fokus auf Kampagnen zur Lead-Generierung

Titel/ThemaFormatZielkeywordsAutorDeadlineStatusKampagne/Cluster
Notizen
5 Trends in der Verpackungsindustrie 2023BlogbeitragVerpackungstrends, NachhaltigkeitMax Mustermann15.04.2024IdeeTrendreport
Checkliste: Wartung von VerpackungsanlagenPDF-DownloadWartungscheckliste, VerpackungsanlagenErika Musterfrau30.04.2024EntwurfLead-MagnetGrafiken von Freelancer XY
Digitalisierung in der VerpackungsbrancheWhitepaperDigitalisierung Verpackung, Industrie 4.0Dr. Verpackung31.05.2024IdeeDigitalisierungMind. 10 Seiten
10 Tipps für nachhaltigere VerpackungenBlogbeitragNachhaltige Verpackungen, UmweltschutzÖko Günni15.06.2024IdeeNachhaltigkeitGastartikel von Experte XY anfragen
Automatisierung in der VerpackungsindustrieVideointerviewAutomatisierung, VerpackungsmaschinenRobo Robert30.06.2024RohschnittDigitalisierungInterview mit Geschäftsführer

Redaktionsplan eines E-Commerce-Unternehmen für Nahrungs­ergänzungs­mittel, mit Fokus auf Social-Media

Titel/ThemaFormatZielkeywordsAutorDeadlineStatusKampagne/Cluster
Notizen
5 Mythen über Vitamin DInstagram-CarouselVitamin D Mythen, Vitamin D FaktenVita Mina15.04.2024IdeeVitamin-Wissenals Sponsored Post bewerben
Die besten Zink-Lieferanten aus der NaturFacebook-PostZink-Lieferanten, natürliche ZinkquellenZink Zack20.04.2024EntwurfMikronährstoffeStockfotos auswählen
Omega-3 erklärt – Q&ATikTok-VideoOmega-3, FischölDr. Fitt25.04.2024SkriptGesunde FetteFragen in Kommentaren sammeln
Kollagen-Booster-RezeptPinterest-PinKollagen-Rezept, HautgesundheitBeauty Bea30.04.2024IdeeSchönheit von innenFoto-Shooting einplanen
Magnesium – der Mineralstoff für starke NervenLinkedIn-ArtikelMagnesium, NervensystemProf. Muskel05.05.2024KorrekturMikronährstoffeStudien verlinken

Expertentipps und Best Practices

Nachdem du die Grundlagen der Redaktionsplanung kennengelernt hast, hier noch einige Expertentipps für die Praxis:

Einbindung in die Gesamt-Content-Strategie

Dein Redaktionsplan ist kein isoliertes Konstrukt, sondern muss nahtlos in deine übergeordnete Content-Marketing-Strategie eingebunden sein. Stimme ihn eng mit anderen Marketing-Aktivitäten wie Paid-Ads, SEO, Social Media und Vertriebsaktivitäten ab.

Klein anfangen

Natürlch kannst du einen ausgefeilten Redaktionsplan mit allen möglichen Daten erstellen oder eine spezielle Software nutzen. Das hält dich am Anfang jedoch nur auf. Starte mit einer einfachen Tabelle und erweitere den Plan später, wenn nötig.

Bleibe am Puls der Zeit und plane in deinem Redaktionsplan Inhalte ein, die auf aktuelle Trends, Saisons und Ereignisse reagieren. Zum Beispiel ein Blogbeitrag zum Thema „Digitale Weihnachtsgeschenke für Mitarbeiter“ im November/Dezember.

Regelmäßige Anpassung und Optimierung

Ein Redaktionsplan ist kein statisches Gebilde, sondern muss regelmäßig an neue Daten und Erkenntnisse angepasst werden. Analysiere kontinuierlich die Performance deiner Inhalte und optimiere deinen Plan datenbasiert.

Förderung der Kreativität und Ideenfindung

Integriere Prozesse in deinen Redaktionsplan, die die Kreativität und Ideenfindung im Team fördern. Regelmäßige Brainstormings, Diskussionsrunden oder Inspiration-Sessions sind ideal dafür.

Nutzung von Content-Clustern

Bündle deine Inhalte in deinem Redaktionsplan zu inhaltlichen Clustern und Themensträngen. So erreichst du eine bessere Verknüpfung und Relevanz für deine Zielgruppen.

Einbindung von Vertrieb und Kunden

Binde dein Vertriebs- und Kundenserviceteam aktiv in die Erstellung des Redaktionsplans ein. Sie haben wertvolle Einblicke in Schmerzen und Bedürfnisse deiner Zielgruppen.

Fazit

Ein durchdachter Redaktionsplan ist die Basis für erfolgreiches Content-Marketing. Mit den Tipps und Anleitungen aus diesem Artikel bist du bestens gerüstet, um deinen eigenen Plan zu erstellen.

Denk daran: Nimm dir ausreichend Zeit für die Vorbereitung und Planung. Definiere klare Ziele, Zielgruppen und Inhaltsformate. Strukturiere deinen Plan übersichtlich und binde alle Beteiligten aktiv ein.

Und vor allem: Bleib nicht starr, sondern optimiere deinen Redaktionsplan kontinuierlich anhand von Daten und Erkenntnissen. Nur so kannst du langfristig relevante und performante Inhalte produzieren, die deine Content-Marketing-Ziele erreichen.

Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Umsetzung! Wenn du Fragen hast, melde dich jederzeit.